Sicher ist: Am Sonntag ist Bundestagswahl. Für alle, die sich noch fragen, was alles beim Wählen erlaubt ist und wer Geld für die Wahlstimme bekommt, für den haben wir ein paar Fakten zusammengestellt.

Wieviel Geld eine Partei für deine Stimme auf dem Bundestagswahlzettel bekommt, das ist in der Parteienfinanzierung genau geregelt. Die Zahlungen setzen sich aus den Ergebnissen der letzten Bundestags- und Europawahl zusammen. Bei den ersten vier Millionen Stimmen gibt es einen ganzen Euro pro Stimme. Ab der viermillionsten Stimme gibt es dann nur noch 83 Cent. 

"Wenn du keine große Partei wählen willst, sondern eine, die null Chancen auf den Bundestag hat, dann hat diese Partei was von deiner Stimme. Sie bekommt nämlich Geld."
Martin Schütz, Deutschlandfunk Nova

Laut Bundeszentrale für politische Bildung haben im vergangenen Jahr 16 Parteien, die aktuell nicht im Bundestag vertreten sind, alle Bedingungen erfüllt, um Geld zu bekommen. An sie wurden 2016 insgesamt 20,8 Millionen Euro ausgezahlt. Am meisten hat die FDP bekommen, nämlich etwas über neun Millionen Euro. Davon kann die Tierschutzallianz nur träumen, sie bekam nur 2600 Euro.

"Das ist sinnvoll, damit auch neue politische Kräfte, die nicht aus dem Stand heraus die fünf Prozent Hürde knacken, eine Chance haben, sich langsam aufbauen zu können."
Helmut Aust, Professor für Staatsrecht an der FU-Berlin
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Kreuz - ohne Punkt und Komma

Die Zweitstimme ist die für die Landesliste. Nach ihr richtet sich sehr stark die  Zusammensetzung des Bundestags. Deine Erststimme ist für einen Kandidaten in deinem Wahlkreis. Sie garantiert, dass dein Wahlkreis im Bundestag politisch repräsentiert ist. 

"Wenn du alle Kandidaten aus deinem Wahlkreis doof findest, kannst du auch problemlos nur die Zweitstimme abgeben."
Martin Schütz, Deutschlandfunk Nova

Es ist kein Problem, nur ein Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen, egal ob bei der Erst- oder Zweitstimme. Wichtig ist nur, dass deine Stimme gültig ist. Deshalb: keine Smileys oder Blümchen auf den Wahlzettel malen.

"Setzt einfach eure Kreuze! Macht keine künstlerischen Experimente bei der Stimmabgabe!"
Helmut Aust, Professor für Staatsrecht an der FU-Berlin

Und wenn du dich vertan hast?

Falls dich beim Ankreuzen irrst und es rechtzeitig bemerkst, ist das auch kein Problem. Du kannst einen neuen Stimmzettel bekommen. Dazu musst du sofort zum Wahlleiter gehen und solltest ziemlich unbürokratisch einen neuen Schein bekommen. 

Mehr zur Bundestagswahl:

Shownotes
Bundestagswahl 2017
So zählt eure Stimme
vom 21. September 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Martin Schütz, Deutschlandfunk Nova