Wenn euch zurzeit die Decke auf den Kopf fällt, könnte es hilfreich sein, einen Spaziergang zu machen. Falls euch dafür aber die Motivation fehlt, hat Deutschlandfunk-Nova-Reporter Sebastian Sonntag ein paar Ideen, wie es euch leichter fallen könnte.

Es regnet und ist kalt. Aber es gibt viele gute Gründe, aus dem Haus zu gehen. Gerade auch weil der aktuelle Lockdown uns viel abverlangt.

Wichtig ist vor allem: Nach draußen gehen ohne Stress. Also keine Maximalforderungen stellen, wie: "Ich muss mindestens eine Stunde draußen bleiben." Oder: "Ich muss so und so viele Kilometer schaffen." Solche Anforderungen machen es uns nur noch schwerer.

Gamification kann helfen rauszugehen

Auch Apps können dabei helfen, einen Spaziergang zu starten. Zauberwort: Gamification. Mit der App World Walking zum Beispiel können wir von der eigenen Haustüre aus an Orte auf der ganzen Welt reisen und sie quasi begehen: von Schloss zu Schloss in Schottland, einmal quer durch New York oder auf der chinesischen Mauer spazieren. Praktisch ist auch, dass wir uns in virtuellen Gruppen mit anderen zusammen auf den Weg machen können – das ermöglicht in der Pandemie zumindest digitale Kontakte. Und je mehr wir laufen, desto mehr Medaillen und Abzeichen bekommen wir. Bisschen Stress ist vielleicht doch ok...

"Mit der App World Walking kannst du bei dir zu Hause an Orte auf der ganzen Welt reisen und unterwegs sein."
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Wer lieber die eigene Umgebung erkunden will, kann das mit der App Footpath. Ihr zeichnet auf Kartenmaterial ganz simpel mit dem Finger eine grobe Route ein und die App plant den genauen Spaziergang. Danach könnt ihr ganz individuelle Routen ablaufen.

Ein Mann geht eine Straße entlang und trägt Kopfhörer. Er ist nur von hinten zu sehen, sein Kopf und seine Schultern.
Auch Soundwalks helfen, den inneren Schweinehund zu überwinden und rauszukommen.

Mit der App Echoes lassen sich Soundwalks finden. Das können zum Beispiel Sounds sein, die uns auf eine Art Zeitreise mitnehmen. Die App ermöglicht uns auch, selbst einen Soundwalk anzulegen, der zum Beispiel auf Besonderheiten in der eigenen Umgebung hinweist. Eine super Vorlage für den Spaziergang anderer.

"Wenn du ganz motivierst bist, kannst du auch selbst einen Soundwalk anlegen."
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Und natürlich gibt es noch den Klassiker: Geocaching. Die Schnitzeljagd per GPS hat weiterhin eine große Community, die dafür sorgt, dass es fast an jeder Ecke kleine Schätze zu entdecken gibt.

Ganz ohne Apps geht aber auch

Aber natürlich sind Spaziergänge auch gut möglich ohne GPS-Daten, Apps oder Smartphone. Wir können auch ganz einfach eigene Routen entwickeln:

  • Einfach alten Faltplan schnappen und loslaufen oder
  • mit einem Reiseführer für die Umgebung erkunden, was es alles vor der eigenen Tür gibt.
  • Ihr könnt Vögel zählen und beobachten,
  • oder lasst eure Route durch die Vögel bestimmen, indem ihr immer wieder anderen Vögeln folgt.
  • Ihr achtet auf den Atem und macht eine Gehmeditation.
  • Oder ihr macht gar nichts und geht einfach nur spazieren – auch das ist möglich und vollkommen in Ordnung.
Shownotes
Corona-Pandemie
Spazierengehen mit Sounds, GPS oder Faltplan
vom 19. Januar 2021
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk Nova