Neben Martin Luther King ist Malcolm X der bekannteste amerikanische Bürgerrechtler. Während Martin Luther King auf die gleichberechtigte Integration der Schwarzen in die weiße Gesellschaft setzt, prangert Malcolm X die Weißen an. Am 21. Februar 1965 wurde er erschossen.

Martin Luther King Jr. (1929-1968) und Malcolm X (Malcolm Little - 1925-1965) warten am 26. März 1964 auf den Beginn einer Pressekonferenz.
© imago images | United Archives International
Martin Luther King Jr. (1929-1968) und Malcolm X (Malcolm Little - 1925-1965) warten am 26. März 1964 auf den Beginn einer Pressekonferenz.

Es sind mehr als 20 Schüsse, die am 21. Februar 1965 dem Leben des schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X in New York ein Ende setzen. Wer die Täter waren, ist nie ermittelt worden. Einiges deutet darauf hin, dass sie aus dem Umfeld der "Nation of Islam" kamen, die Malcolm X ein Jahr zuvor verlassen hatte.

Martin Luther Kings "Traum" setzt Malcolm X einen "Albtraum" entgegen, den Schwarze in den USA täglich erlebten. Der Jahrhunderte andauernde weiße Terror zeige deutlich, dass sie weder einen Kompromiss noch eine Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen wollten. All das sei Heuchelei.

Mehr noch: Malcolm X hält die Aufforderung zu gewaltlosem Verhalten für ein Verbrechen. Die Schwarzen müssten der weißen "Sprache der Gewalt" endlich "ihre Sprache" entgegenhalten. Nur so, meinte er, sei es möglich, verstanden zu werden. Die Afroamerikaner, fährt Malcolm X in einer seiner Reden fort, müssen aufstehen und tun, was "auch immer nötig sei", um sich selbst zu verteidigen.

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Malcolm X zählt zeitlebens zu den "Bad Guys": Für viele ist er suspekt, weil seine Gesellschaftskritik antikapitalistische Ideen transportiert und damit den "American Way of Life" grundsätzlich in Frage stellt.

Martin Luther King hingegen gehört zu den meist geehrten Personen der amerikanischen Geschichte. Er ist posthum mit zahlreichen Orden und Ehrungen ausgezeichnet worden. Aber bei allen Unterschieden zwischen den beiden, waren ihre Absichten gleich: Sie wollten die Rassendiskriminierung in den USA überwinden.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Buchautor Albert Scharenberg erklärt den "schwarzen Nationalismus", der in den 1960er Jahren Teile der schwarzen Bevölkerung in den USA erfasst hat.
  • Britta Nelson-Waldschmidt ist Expertin für transatlantische Geschichte und hat ein Buch über Malcolm X und seinen langjährigen Gegenspieler Martin Luther King geschrieben.
  • Marcus Pindur war USA-Korrespondent des Deutschlandfunks und schildert die sozio-ökonomischen Unterschiede zwischen dem weißen und dem schwarzen Bevölkerungsteil.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erläutert die diskriminierende Politik gegenüber der schwarzen Bevölkerung in den 1950er und 1960er Jahren.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporter Felix Schledde schildert den Mord an Malcolm X am 21. Februar 1965 in New York City.
Shownotes
Schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA
Die Ermordung von Malcolm X
vom 14. Februar 2020
Moderatorin: 
Meike Rosenplänter
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte