Wenn wir beim Sprechen stocken, machen wir das meistens vor einem - äh - Substantiv und nicht vor einem Verb.

Das hat ein Team von internationalen Forschern bei der Analyse von neun Sprachen aus der ganzen Welt herausgefunden - von einer sibirischen Sprache über Englisch bis hin zu einer Sprache aus dem Amazonas-Regenwald. Die Forscher schreiben im Fachjournal PNAS, dass für unser Gehirn Substantive schwieriger zu planen sind. Der Grund: Ein Substantiv benutzen wir normalerweise nur, wenn es eine neue Information bringt - und darüber muss man dann nachdenken. Beim Wiederholen lassen wir "das Substantiv" nämlich weg und kürzen mit Pronomen wie "es" ab.

Die Forscher glauben, dass dieses Phänomen auch Effekte auf die Sprachentwicklung hat. So lässt sich zum Beispiel erklären, warum es im Deutschen viel mehr zusammengesetzte Verben wie an-kommen/be-kommen/ver-kommen gibt als ähnlich zusammengesetzte Substantive.