Analyse

Die Zuwanderung ist keine Last, sondern eine Chance

Können wir uns so viele Migranten leisten?

Diese Frage wird gerade oft gestellt. Französische Wissenschaftler könnten mit ihrer Analyse weiterhelfen. Die Forscher haben sich die Migrations- und Flüchtlingszahlen aus den vergangenen 30 Jahren aus mehreren europäischen Ländern angeschaut. Die Analyse bestätigt, was Vorgängerstudien schon nahegelegt haben: Die anfänglichen Ausgaben eines Landes werden nach drei bis fünf Jahren kompensiert. Sowohl EU-Migranten als auch Menschen, die Asyl bekommen und Bürger eines Landes werden, haben zudem einen positiven Effekt auf die Wirtschaft. Die Wissenschaftler sagen: Die Ergebnisse legen nahe, dass die hohen Zuwanderungszahlen, die Europa gerade erlebt, den Kontinent nicht in eine wirtschaftliche Krise stürzen, sondern als Chance gesehen werden sollten.

Im Fachmagazin Science Advances schreiben sie, dass die Zahlen die großen Flüchtlingsbewegungen nach den Balkan-Kriegen in den 90er Jahren und nach dem Syrien-Krieg bis hin zum Jahr 2015 wiederspiegeln. Für ihre Analyse verwendeten sie ein neues dynamisches Modell aus der Makroökonomie, das sonst genutzt wird, um Krisen oder die Auswirkungen bestimmter politischer Entscheidungen zu simulieren.