Der Anschlag auf koptische Christen in Ägypten vom Freitag mit 29 Toten hat Folgen. Die ägyptische Luftwaffe fliegt Vergeltungsangriffe. Ziel waren bisher Trainingscamps von Extremisten im Nachbarland Libyen.

Inzwischen hat die Terrormiliz IS den Anschlag für sich beansprucht. Vermummte hatten einen Bus mit koptischen Christen angegriffen. In Ägypten gab es in letzter Zeit mehrere Anschläge auf die christliche Minderheit. Rund zehn Prozent der Ägypter sind Kopten. Die Gesellschaft für bedrohte Völker wirft Ägypten vor, beim Schutz der Minderheit versagt zu haben. Präsident Abdel Fattah al-Sisi habe seine Versprechen bisher nicht eingehalten. Der letzten Monat verkündete Ausnahmezustand mache die Sicherheitslage nicht besser. Und Vergeltungsschläge würden die Spaltung der ägyptischen Gesellschaft nur verstärken.

Auch Papst Franziskus ist besorgt um die Sicherheit der Kopten. Er betete bei einem Besuch in Genua für die Opfer des Angriffs in Ägypten. Er sagte: "Wir sollten daran denken, dass es heute mehr christliche Märtyrer gibt als in alter Zeit."