In der Antarktis löst sich Schnee im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auf.

Das zeigen Daten einer französischen Wetterstation. Demnach verschwinden in der gesamten Antarktis rund 17 Prozent des Schnees irgendwo zwischen Wolke und Erdoberfläche. Um nachzuvollziehen, wo genau der Schnee verschwindet, hat ein internationales Forscherteam die antarktischen Wetterbedingungen in einem Modell nachgebildet und die Ergebnisse jetzt im Fachjournal PNAS veröffentlicht.

In der Antarktis wehen häufig starke Fallwinde vom 3000 Meter hohen Südpolplateau auf die Küste runter. Diese Winde sind nicht nur sehr kalt, sondern auch sehr trocken. Dadurch entsteht eine extrem trockene Luftschicht. Wenn Schneeflocken auf ihrem Weg nach unten da durch kommen, führt die Trockenheit dazu, dass der Schnee sublimiert. Das heißt, er wird zu Wasserdampf, ohne vorher flüssig geworden zu sein.

Diese trockene Luftschicht entsteht zwischen 300 Metern und einem Kilometer Höhe. Weil es hier viele Echos vom Boden gibt, ist sie für Satelliten nur schwer zu erkennen, so die Forscher. Deshalb konnte das Phänomen auf den Satellitendaten bisher nicht entdeckt werden.