Spinnenseide fasziniert Materialforscher schon lange - vor allem, weil sie trotz ihres dünnen Fadens so reißfest ist.

Jetzt hat sich ein britisch-chinesisches Forscherteam aber noch eine andere Eigenschaft angeschaut, den Anti-Dreh-Effekt von Spinnenseide: Sie wollten herausfinden, warum sich Spinnen nicht drehen, wenn sie sich an ihrem Faden herablassen. Wie sie im Fachjournal Applied Physics Letters schreiben, verformt sich Spinnenseide bei Drehung leicht, was die Dreh-Energie absorbiert und den Spinnen den Drehwurm erspart.

Die Forscher vermuten, dass das an der physikalischen Struktur der Spinnenseide liegt. Sie wissen noch nicht genau, wie sie diesen Anti-Dreh-Effekt bei synthetischen Seilen nachbauen könnten. Das wäre aber spannend, denn dann könnte man zum Beispiel bessere Violinen-Saiten oder drehsichere Strickleitern für Helikopter entwickeln.