Die Schädel sind künstlich verformt, sie haben eine extra hohe Stirn, sehen aus wie ein Turm, sind immer weiblich und fast 1.500 Jahre alt.

Gefunden hatten Archäologen diese seltsam verformten Schädel schon vor einiger Zeit in bayerischen Ausgrabungsstätten - jetzt liefert ein Forscherteam eine mögliche Erklärung im Fachmagazin PNAS. Demnach stammten die Frauen nicht aus Bayern, sondern aus der Region des Schwarzen Meeres, also dem heutigen Bulgarien oder Rumänien. Sie hatten dunkle Haare und dunkle Augen, ihre Schädel wurden ihnen vermutlich bereits als Babies hochgebunden, so dass sich diese Turmschädel bildeten.

Möglicherweise war das ein Ritual, um sich mit einer bestimmten Elite zu identifizieren. Oder es galt schlicht als schön, eine besonders hohe Stirn zu haben. Unklar ist auch, warum es die Frauen nach Bayern verschlug, einer Region in der zur damaligen Zeit fast ausschließlich blonde, blauäugige Menschen lebten. Möglich, dass die Frauen verheiratet wurden, um festere Banden zwischen den Regionen zu knüpfen. Es gab zu dieser Zeit aber auch schon Wanderbewegungen entlang der Donau, die Frauen könnten also auch freiwillig nach Bayern gewandert sein.