In vielerlei Hinsicht sind die großen Steinstatuen auf der Osterinsel im Südpazifik - die Maoi - auch heute noch ein Rätsel.

Die Rapa Nui, so heißt das ursprüngliche Volk der Osterinsel, ist nicht weniger rätselhaft. Forscher vom Deutschen Archäologischen Institut haben auf der Insel eine Art heilige Wasserstätte ausgegraben. Sie fanden unmittelbar neben einem Wasserfall mehrere künstlich angelegte Becken und Kanäle. Das Interessante: Die Rapa Nui scheinen große Gesteinsplatten bewegt zu haben, um diese Becken wieder zuzudecken.

Warum etwas bauen, was dann wieder versperrt wird? Die Forscher vermuten, dass der Zugang zum Wasserfall und zum Becken etwas besonderes war. Und dass die Terrassen über den Wasserbecken als Platz für Rituale gedient haben könnten, zum Beispiel für Fruchtbarkeits- oder Regenzauber. Prinzipiell gelten Seen, Brunnen und Quellen in Polynesien oft als Sitz von Wassergöttern.

Für die Theorie spricht auch, dass nicht weit weg von der Stelle mehrere Erdgruben entdeckt wurden, an denen die Rapa Nui rotes Pigment ausgegraben haben. Eine Farbe, die bei ihnen als heilig galt.