Die "Liebenden von Modena" waren zwei Männer.

2009 wurden in der norditalienischen Stadt zwei Skelette aus dem fünften Jahrhundert ausgegraben, die Händchen gehalten haben. Bisher war es nicht möglich gewesen, ihr Geschlecht festzustellen. Das ist Forschenden aus Bologna jetzt gelungen, indem sie mit einer neuen Technik Proteine im Zahnschmelz analysiert haben.

Die Forschenden gehen aber nicht davon aus, dass es sich bei den beiden Männern um ein homosexuelles Liebespaar handelte. Dass sie verliebt gewesen seien, könne nicht ausgeschlossen werden. Es sei aber weitaus wahrscheinlicher, dass die Männer Kriegskameraden oder Freunde gewesen seien, die bei einem Gefecht ums Leben kamen und deshalb im selben Grab begraben wurden. Es könnte sich laut den Wissenschaftlern auch um Cousins oder Brüder handeln. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden im Fachmagazin "Nature".

Es sind noch andere Fälle bekannt, bei denen Erwachsene händchenhaltend begraben wurden. Sie reichen bis in die Jungsteinzeit vor 8000 Jahren zurück. Dabei wird aber davon ausgegangen, dass es sich jeweils um die Überreste eines Mannes und einer Frau handelt.