Mehr Bäume pflanzen, um so dem Klimawandel entgegenzuwirken - das wird immer wieder gefordert und ist nach Meinung vieler Wissenschaftler eine sehr sinnvolle Sache. Aber eventuell ist das keine so gute Idee in Regionen, in denen Wasser knapp ist. Das legt eine Studie von der Uni Cambridge nahe.

Die beiden Forschenden haben 43 Aufforstungen auf der ganzen Welt untersucht. Die Pflanzungen lagen jeweils in der Nähe eines Flusses. Den Fluss haben die Forschenden als Maßstab für die Verfügbarkeit von Wasser in der Region genommen. Heraus kam, dass fünf Jahre nach dem Pflanzen der Bäume durchschnittlich 25 Prozent weniger Wasser in den Flüssen war. Nach 25 Jahren war der Wasserstand um knapp 40 Prozent gesunken.

Der Grund: Bäume entziehen dem Boden Wasser und geben es als Dampf an die Luft ab. Deswegen gelangt tendenziell weniger Wasser in die Flüsse. Trotzdem können Aufforstungen auch positiv für die Verfügbarkeit von Wasser sein. Beispielsweise auf erodierten Böden, die durch Landwirtschaft geschädigt wurden. Werden dort Bäume gepflanzt, besteht die Chance, dass sich die Böden regenerieren und mehr Wasser speichern als vorher.

Die Studie ist im Fachmagazin Global Change Biology erschienen. Darin wurden ausschließlich junge Wälder mit einem Alter bis zu 50 Jahren untersucht.