In Australien hat die Regierung den Karpfen den Kampf angesagt. Es gibt zu viele - und das soll ein Herpes-Virus ändern.

Die Behörden wollen gezielt Karpfen mit einem Herpes-Typ infizieren, von dem angenommen wird, dass die Karpfen daran sterben. Im Fachmagazin Science warnen Wissenschaftler aber vor dem Plan - sie halten ihn für riskant und glauben nicht, dass er wirkt: Das Virus sei bei über 30 Grad nicht mehr ansteckend. Infizierte Karpfen könnten also einfach in wärmere Gewässer flüchten. Die Wissenschaftler befürchten außerdem, dass sich auch andere Fischarten mit dem Virus anstecken könnten.

Der Karpfen kam vor mehr als 160 Jahren nach Australien. Infiziert werden sollen Karpfen im größtem Flusssystem des Kontinents, dem Murray-Darling-Becken. Dort machen die Karpfen bis zu 90 Prozent der Fischmasse aus.

Der Plan der australischen Regierung würde umgerechnet zehn Millionen Euro kosten.

Deutschlandfunk-Nova-Autor Jan Bungartz
Infizierte Karpfen sterben ziemlich zuverlässig.