Das Nördliche Breitmaulnashorn ist vom Aussterben bedroht – weltweit gibt es nur noch zwei lebende Exemplare, die Weibchen Najin und Fatu; Mutter und Tochter. Sie leben in einem Schutzgebiet in Kenia.

Jetzt erhöhen sich die Chancen, dass die Art doch noch gerettet werden kann. Einem internationalen Wissenschaftsteam ist es nämlich im Dezember gelungen, zwei weitere Embryos zu züchten. Dafür haben sie Fatu, also dem jüngeren Weibchen, Eizellen entnommen und sie mit dem Sperma des inzwischen gestorbenen letzten Nashornbullen Suni künstlich befruchtet. Das hatte man tiefgekühlt aufbewahrt. Insgesamt gibt es mit den zwei neuen jetzt fünf Embryonen. Für den Nachwuchs sollen Südliche Breitmaul-Nashorn-Weibchen als Leihmütter dienen. Ihnen sollen die Embryos demnächst eingepflanzt werden. Die Forschenden hoffen, dass in den kommenden zwei bis drei Jahren ein Nördliches Breitmaulnashorn-Kalb zur Welt kommt, das dann das Überleben der Art sichert. Ob man in Zukunft eine stabile Population züchten kann, ist aber ungewiss.

Die zwei Embryos sind der erste Befruchtungs-Erfolg seit einem Jahr. Das Artenrettungs-Projekt wurde wegen der Corona-Pandemie unterbrochen. Früher hatte man auch dem Muttertier Najin Eizellen entnommen, jetzt hat man sich laut der Forschenden aber dagegen entschieden, weil eine erfolgreiche Befruchtung wegen Najins Alter und Gesundheitszustand nicht mehr besonders aussichtsreich erschien.