Beim Bestäuben ist Timing alles.

Wenn die Hummel zu früh kommt, sind noch keine Blüten und keine Pollen da. Wenn die Pflanze zu spät blüht, wartet sie vergebens auf die Hummel, weil die sich schon anderweitig satt gegessen hat. Das passiert tatsächlich häufiger, weil durch den Klimawandel Hummeln inzwischen früher aus dem Winterschlaf aufwachen.

Eine Ökologin aus der Schweiz hat mit ihrem Team jetzt aber herausgefunden, dass sich Hummeln zu helfen wissen, wenn sie zu früh am Start sind. Sie fangen an, selbst zu gärtnern. Konkret: Die Hummeln knabbern bei Pflanzen die Blätter an. Und das löst Blütenwachstum aus. Tomaten zum Beispiel fangen dann bis zu einen Monat früher an zu blühen als sonst.

Die Forschenden haben das in der Natur beobachtet und versucht in Experimenten nachzuahmen - mit mäßigem Erfolg. Sie sagen: Möglicherweise geben Hummeln beim Knabbern ein bestimmtes Sekret ab, von dem sie noch nichts wissen.