Bei uns Menschen verbreiten sich Viren oft so: In die Hand niesen, Türklinke anfassen, der nächste fasst sie auch an und sich danach an die Nase.

Bei Bienen und Hummeln ist es offenbar ähnlich. Nur dass da die Infektionen über die Blüten übertragen werden. Die Vermutung gab es schon lange. Ein Forscherteam aus den USA hat es jetzt zum ersten Mal nachgewiesen. Und festgestellt, dass das Problem besonders groß ist in der Nähe von kommerziell betriebenen Bienenstöcken. Dort breiten sich Viren schnell aus und bedrohen dann auch wilde Hummelarten in der Nähe.

Die Wissenschaftler haben sich an knapp 20 Stellen im Bundesstaat Vermont angeschaut, wie verbreitet zwei typische Bienen-Viren unter Hummeln sind. Ergebnis: Innerhalb von 300 Metern um Honigbienenstöcke waren deutlich mehr Hummeln infiziert als in größerer Entfernung. Dann untersuchten sie Blumenblüten. In der Nähe der Bienenstöcke waren die Viren auf knapp jeder fünften Blüte. In einem Kilometer Entfernung fanden sie keine einzige Blüte mit Viren darauf. Die Erreger gelten als ein Grund dafür, dass der Bestand von wildlebenden Bestäubern so gefährdet ist. Bei bestimmten Hummelarten ist er um 90 Prozent zurückgegangen.