Wir benutzen Kühlschränke, damit unser Essen nicht schimmelt. Bienenwölfe - eine europäische Wespenart - können das nicht. Sie müssen sich anders helfen.

Die Bienenwolfnester stehen in der Regel an sonnigen Stellen und ragen tief in den Boden rein. Das macht das Klima in den Brutzellen warm und feucht. Gut für die Larven - aber schlecht für die Honigbienen, die den Bienenwolf-Larven als Futter kredenzt werden. Unter denselben Bedingungen im Labor verschimmeln die Honigbienen-Beutetiere innerhalb kürzester Zeit. Warum sie in den Bienenwolfnestern länger frisch bleiben, hat jetzt ein deutsches Forschungsteam herausgefunden: Die Larveneier sondern ein Gas ab, das Schimmelpilze effektiv abtötet - nämlich Stickstoffmonoxid. Mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert es zu Stickstoffdioxid. Das sind beides eigentlich sehr giftige Gase, und ihre Konzentration in den Brutzellen übersteigt die EU-Grenzwerte für Städte sogar um ein Vielfaches. Für das Forschungsteam ist es deswegen eine spannende neue Frage, herauszufinden, wie die Bienenwolf-Larven das überleben. Die Studie ist im Fachmagazin eLife erschienen.