"Mach's gut und bring Fischsauce mit!"

Nein, ich habe nicht den berühmten Satz aus Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis" falsch zitiert. Es geht hier um ein viel älteres Schriftstück: den ältesten bekannten Brief, den sich zwei Christen geschickt haben. Er stammt aus der Zeit um 230 nach Christus und wurde in Ägypten von einem Mann an seinen Bruder geschickt.

In dem Brief werden ganz alltägliche Familienangelegenheiten besprochen. Damit überliefert er erste Einblicke in die Welt der ersten Christen im römischen Reich. So erscheinen sie nicht mehr so weltabgewandt wie häufig gedacht, sagt Sabine Huebner. Sie ist Professorin für Alte Geschichte an der Universität Basel und hat die Papyrus-Sammlung mit rund 65 Schriftstücken in einem Buch analysiert.

Demnach zeigt der Brief, dass die ersten Christen am politischen Leben teilnahmen, Ländereien besaßen, reisten und gutes Essen zu schätzen wussten. Darauf deutet die Bitte nach der "besten Fischsoße, die der Bruder finden kann" hin: Fischsoße war laut Huebner nämlich das Maggi der damaligen Zeit.