So lange es keine Medikamente gegen Covid-19 gibt, lohnt es sich, alles zu probieren, was einen schweren Krankheitsverlauf verhindert.

Forschende von der Uni Birmingham in England empfehlen: Zähne putzen, Zahnseide verwenden und Mund spülen. Sie schreiben im Journal of Oral Medicine and Dental Research: Das Virus könne nicht nur über die Atemwege in die Lunge gelangen, sondern auch über Verletzungen oder Entzündungen im Mund über die Blutbahn in die Lunge wandern. Deshalb seien Zahn- und Mundhygiene bisher unterschätzte Gegenmittel.

Empirisch überprüft ist das noch nicht. Für die Theorie sprechen aber Befunde, wonach die Blutgefäße in Lungen von Covid-19-Patienten besonders hohe Virenlasten zeigen. Außerdem legen Studienergebnisse einen Zusammenhang zwischen Paradontitis und Covid-19-Todesrisiko nahe. Und in Japan hat die Regierung eine antivirale Mundspülung empfohlen. Das könnte nach Ansicht der Forschenden zu den vergleichsweise niedrigen Todeszahlen des Landes beigetragen haben. Sie rufen dazu auf, ihre Theorie mit Studien zu überprüfen - und schon jetzt verstärkt auf Mundhygiene zu achten.