Das Ebolavirus gilt als besonders gefährlich, weil es hochansteckend ist und einen hohen Anteil der Infizierten tötet. Laut einer aktuellen Studie gibt es mehr unentdeckte Ebola-Fälle als gedacht.

Es gibt Menschen, die Ebola überleben - und offenbar gibt es sogar eine ganze Menge Ebola-Fälle, die nicht bemerkt werden. Das geht aus der Studie einer US-Biologin hervor. Sie hat mit ihrem Team Blutproben von Menschen aus der Demokratischen Republik Kongo untersucht.

Die Proben stammen von Patienten aus der Krisenregion Kivu und wurden von April 2017 bis Mai 2018 genommen. Zwei Monate später begann in der Region eine der bisher tödlichsten Ebola-Epidemien.

Ebola grassierte im Kongo schon vor der letzten Epidemie.

Das Virus grassierte allerdings wohl schon viel länger in der Bevölkerung. Denn in den Proben der US-Biologen hatte von den mehr als 270 untersuchten Patienten keiner Ebola-Viren im Blut, aber bei 30 Personen fanden sich Antikörper - sie hatten also Kontakt mit dem Erreger gehabt.

Die Forschenden schließen daraus, dass das Virus schon viel früher als 2018 in der Bevölkerung vor Ort kursierte und dass es wahrscheinlich Fälle gibt, bei denen kaum oder nur schwache Symptome auftreten. Das Ebola-Virus müsse besser untersucht werden - nicht nur während einer Epidemie.