Menschen in den Industrieländern verbringen immer weniger Zeit mit Freunden, Familie und Bekannten.

Psychologen haben in den letzten Jahren immer wieder soziale Medien dafür verantwortlich gemacht. Statt persönlich miteinander zu sprechen, scrollten Menschen lieber durch ihre Timeline. Das stimmt so nicht, schreibt ein Forschungsteam aus China und den USA.

Trend zum Alleinesein hält schon länger an

Die Forschenden haben sich Daten aus jährlichen Umfragen zum Zeitverbrauch von Menschen in den USA, Großbritannien und Australien angeschschaut - und zwar seit 1995 - also vor der Erfindung von sozialen Medien, bis heute. Sie sagen: Der Trend, mehr Zeit alleine zu verbringen, war schon in den 90ern da. Dass Menschen keine Zeit für ihre Freunde hatten, habe damals wie heute daran gelegen, dass sie zu lange arbeiteten und zuviel Zeit mit Pendelei zur Arbeit verbrachten. Die Zeit, die viele Menschen heute im Netz verbringen, fänden sie vor allem, indem sie weniger fernsehen.

Den Forschenden macht der Trend zur Vereinsamung Sorgen, sie weisen darauf hin, dass Einsamkeit auf Dauer krank macht.