Unsere europäischen Hausschweine stammen von Wildschweinen aus dem Nahen Osten ab. Das müsste man eigentlich an ihrem Erbgut sehen können - kann man aber nicht.

Wie ein Archäologie-Team im Fachmagazin PNAS beschreibt, sind die Herkunftsspuren beim Hausschwein fast vollständig verschwunden. Nur noch etwa vier Prozent weisen auf die Wurzeln hin - das ist sehr ungewöhnlich für eine zugewanderte Tierart.

Vor etwa 12.000 Jahre wurden Menschen im Nahen Osten sesshaft und entwickelten die Landwirtschaft. Dafür domestizierten sie auch Wildschweine. Als diese Menschen vor etwa 8.000 Jahren in Richtung Europa wanderten, nahmen sie ihre Schweine mit. In den folgenden Jahrhunderten paarten sich die zahmen Schweine in Europa immer wieder mit Wildschweinen - das führte dazu, dass ihre ursprüngliche DNA sich so weit veränderte, dass es heute kaum noch Spuren der ursprünglichen Herkunft gibt.

Eine Ausnahme bilden Schweinspopulationen auf Inseln im Mittelmeer. Weil dort die Möglichkeit, sich mit anderen Schweinen zu paaren, begrenzt war, gibt es auch mehr Spuren im Erbgut, die auf den Ursprung im Nahen Osten hinweisen.