Da muss wohl der Gürtel ein bisschen größer ausfallen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt: So dick waren die Deutschen noch nie. Laut ihres Ernährungsberichts sind 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen zu dick. Die Gesellschaft sagt auch: Unter berufstätigen Männern ist zu dick sein nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Schon bei den 30- bis 35-Jährigen seien normalgewichtige Männer in der Minderheit. Am Ende ihrer Berufslaufbahn sind über 70 Prozent zu dick.

Etwas Positives steht auch in dem Bericht: Bei den Kindern sieht es besser aus. Die Zahl der eingeschulten Kinder, die zu dick sind, stagniert zumindest.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bezieht ihre Daten unter anderen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes. Als übergewichtig gilt der Gesellschaft zufolge ein Mensch mit einem Body Mass Index über 25.

Zwei Studien zum Abnehmen

Gerade haben Forscher auch neue Studien zum Thema Abnehmen veröffentlicht.

In einer Studie sollte herausgefunden werden, ob Abnehmen etwas mit Bewegung zu tun hat. Die Wissenschaftler aus Illinois, USA, sagen: Sport ist gar nicht so wichtig, um abzunehmen. Sie haben Probanden aus fünf unterschiedlichen Ländern gebeten, immer mal wieder Schrittzähler zu tragen. Die Menschen aus den USA, Ghana, Südafrika, Jamaika und von den Seychellen wurden außerdem gewogen, gemessen und es wurde ihr Körperfett ermittelt. Das Ergebnis: Diejenigen, die körperlich aktiv waren - also pro Woche mindestens zweieinhalb Stunden moderates Ausdauertraining machten - nahmen trotzdem zu. Andere, die sich weniger bewegten, nahmen dagegen ab. Und das galt für alle fünf Länder.

Die Forscher schlussfolgern: Körperliche Aktivität ist wichtig und gesund, vor allem für Herz und Kreislauf. Einen direkten Zusammenhang zum Abnehmen gibt es aber ihren Erkenntnissen zufolge nicht.

Abnehmwillige treffen auf Widerstände

Die zweite Studie kommt von einer US-Psychologin. Sie hat herausgefunden, dass Menschen, die abnehmen wollen, nicht nur den eigenen Schweinehund überwinden müssen, sondern auch den Widerstand aus dem Freundeskreis und der Familie. Sie hat mit 40 Menschen, die viel Gewicht verloren haben, lange Interviews geführt. Dabei zeigte sich, dass alle Befragten Menschen in ihrem Leben hatten, die ihr Vorhaben untergraben wollten, die sich selbst unwohl fühlten, weil der andere jetzt gesünder aß und abnahm. Die Forscherin nennt das eine Art "Abnehm-Stigma".

Um trotzdem mit diesen Menschen weiter in Kontakt zu bleiben, entwickelten die Abnehmwilligen verschiedene Strategien: Da wurde dann zum Beispiel bei Familienfeiern ein kleines Stück Kuchen gegessen, um nicht so aufzufallen. Oder das Stück Kuchen wurde für später - also nie - mitgenommen. Die zweite Strategie bestand vor allem aus Erklärungen und Entschuldigungen. Damit wollten sie den kritischen Freunden oder Familienmitgliedern klar machen, dass die immer noch machen können, was sie wollen, und sich nicht belehrt fühlen müssen.