Was war eigentlich entscheidend dafür, dass der Mensch entsstand?

Amerikanische Anthropologen haben dazu im Fachmagazin PNAS eine neue These formuliert. Sie sagen, dass nicht das Wachstum des Gehirns der Auslöser dafür war, dass sich die menschliche Entwicklungslinie vom Stammbaum der Affen abgepalten hat, sondern dass sich vorher schon die Chemie im Gehirn geändert hat. Das wiederum habe zu stärkerem kooperativen Verhalten und zu festeren sozialen Bindungen geführt.

Die Forscher haben Gehirne von Menschen, Menschenaffen und anderen Primaten verglichen und kommen zu dem Schluss, dass sich bei unseren Vorfahren der Gehalt an Neurotransmittern in der Hirnregion des Stratiums verändert hat. Dadurch habe die Aggressivität abgenommen, während sich kooperatives Verhalten verstärkte. Das könnte auch die Monogamie begünstigt haben. In jedem Fall habe es das Überleben von Frauen und Kindern in einer Gruppe verbessert - und damit auch den Fortpflanzungserfolg. Den Wissenschaftlern zufolge waren diese neurochemischen Veränderungen also nicht eine Folge der menschlichen Evolution, sondern ihre Auslöser.