Schüchterne Waschbären kriegen auch die schwierigste Mülltonne auf.

So lässt sich eine Studie im Journal of Experimental Biology zusammenfassen. Für die Untersuchung wurde in einer waschbärenreichen Gegend eine Kiste aufgestellt. Darin gab es zwei Knöpfe - einer gab Hundefutter frei, beim anderen passierte nichts. Um zu testen, wie clever die Tiere sind, wurden die Knöpfe nach einiger Zeit vertauscht. Die Hauptautorin der Studie erklärt, dass die Kiste schnell so beliebt war, dass sich regelmäßig mehrere Waschbären gleichzeitig hineingequetscht und dabei gegenseitig abgelenkt haben. Jüngere Exemplare waren dabei neugieriger, die älteren kamen tendenziell aber besser mit dem Knopftausch klar. Und auch der Charakter der Tiere spielte offenbar eine Rolle: Friedlichere, zurückhaltendere Waschbären stellten sich geschickter an als mutigere, aggressive Tiere.

Die Biologin und ihr Team halten das für interessant, weil sich Maßnahmen gegen wilde Tiere oft vor allem auf aggressive Exemplare konzentrieren, die zum Beispiel Menschen Angst einjagen. Dabei seien vielleicht eher die stillen Vertreter die kriminellen Superhirne.