Luftverschmutzung ist für die Gesundheit schon schlimm genug, aber der Smog verursacht laut einer neuen Studie noch ein weiteres Problem: immer mehr Plastikmüll.

Denn wenn draußen dicke Luft herrscht, lassen sich viele Berufstätige ihr Essen ins Büro liefern - in Plastikverpackungen. Diesen Zusammenhang haben Forschende aus Singapur in drei chinesischen Großstädten mit starker Luftverschmutzung untersucht. Sie haben bei rund 250 Büroangestellten im ersten Halbjahr 2018 dokumentiert, an welchen Tagen sie zum Mittagessen nach draußen gingen und wann sie Essen bestellten.

Ergebnis: Wenn die Feinstaubwerte etwa 100 Mikrogramm pro Kubikmeter erreichten, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die Testpersonen ihr Essen ins Büro liefern ließen, um 43 Prozent. Zum Verständnis: ab 35 Mikrogramm pro Kubikmeter kann man Feinstaub als Smog sehen, ab einer Konzentration von 10 Mikrogramm gefährdet Feinstaub laut der Weltgesundheitsorganisation die Gesundheit.

Außerdem haben sich die Forschenden Bestellbücher eines Pekinger Online-Essens-Lieferdienstes für das gesamte Jahr 2016 angeschaut – etwa 3,5 Millionen Bestellungen von 350.000 Nutzerinnen und Nutzern. Auch hier wurde an Tagen mit hoher Luftverschmutzung deutlich mehr Essen bestellt.

Die Testpersonen sollten auch Fotos von ihrem Essen einschicken. Die ergaben, dass bei dem bestellten Essen im Schnitt fast 3 Einweg-Plastikbehälter verwendet wurden, rund 50 Gramm.

Die Forschenden sagen, ihre Ergebnisse lassen sich wahrscheinlich auch auf Städte in anderen Ländern übertragen - vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern, weil es auch dort schlimme Luftverschmutzung gibt und gleichzeitig immer mehr Essenslieferdienste.