Über die Geschichte Roms wussten wir schon viel, durch alte Aufzeichnungen und Funde.

Jetzt konnte ein internationales Forschungsteam die Geschichte der Stadt auch genetisch rekonstruieren. Dafür haben die Forschenden das Erbgut von rund 130 Skeletten analysiert, aus Fundstätten in und um Rom. Dabei zeigte sich, dass die Stadt schon lange ein Schmelztiegel von Einwanderern ist - und die kamen früher vor allem aus dem östlichen Mittelmeerraum und dem Nahen Osten. Die Forschenden schreiben im Fachmagazin Science, die Vielfalt sei absolut überwältigend.

Die Funde decken eine Zeitspanne von 12.000 Jahren ab: Die ältesten analysierten Skelette stammen von drei Jägern und Sammlern, die etwa 10.000 bis 7.000 Jahre vor Christus lebten. Die restlichen Funde reichen über die späteren Epochen bis ins Mittelalter. Die Forschenden konnten durch neue DNA-Analysetechnik die Bevölkerungsveränderungen über die Jahrtausende hinweg rekonstruieren - und so auch den Aufstieg Roms genetisch nachzeichnen.

Demnach kamen Einwanderer vor 8.000 Jahren besonders aus der Gegend der heutigen Türkei und des Iran, ein paar Tausend Jahre später dann mehr aus der Eurasischen Steppe. Als die Stadt Rom dann im Jahr 753 vor Christus gegründet wurde, war sie genetisch schon sehr vielfältig. Die meisten Menschen stammten da aus dem östlichen Mittelmeerraum. Im Mittelalter kamen Zuwanderer dann vor allem aus Mittel- und Nordeuropa.