Willst er eine gesunde Gesellschaft, muss der Staat einer Studie zufolge nicht unbedingt mehr Geld für das Gesundheitssystem ausgeben.

Forscher aus Kanada sind der Meinung, dass es funktionieren könnte. Sie empfehlen aber, Geld stattdessen in soziale Dienste zu stecken; also in Bildung, Pflege, aber auch in die Arbeitslosen- und Sozialhilfe.

Die Volkswirtschaftler haben sich die öffentlichen Ausgaben in neun kanadischen Provinzen angeguckt - von Anfang der 80er Jahre bis 2011. Dabei haben sie festgestellt, dass in dem Zeitraum die Ausgaben für Gesundheit zehnmal stärker gestiegen sind als für Soziales. Sie schreiben, explodierende Gesundheitskosten seien ein internationaler Trend. Viele Regierungen überlegten, wie sie die Entwicklung stoppen könnten.

Die Forscher empfehlen, Geld umzuverteilen. Die Zahlen zeigten: Sozialausgaben hätten einen deutlichen Einfluss auf Faktoren wie Lebenserwartung und Überlebenschancen von Säuglingen. Wer Soziales fördert, schreiben sie, verhindert, dass die Menschen überhaupt erst krank werden.