Mehr als 2,5 Millionen Menschen werden jedes Jahr von giftigen Schlangen gebissen, 100.000 sterben daran. Das Fatale: Es gibt kaum noch wirksames Gegengift.

Das liegt laut der Weltgesundheitsorganisation WHO daran, dass es in vielen Ländern keine Qualitätsprüfung für Medikamente gibt. Deshalb wurden manche Märkte mit kaum wirksamen Gegengiftmedikamenten überschwemmt. Weil die nicht halfen, wurden die Menschen skeptisch und gingen zu dubiosen Heilern. Die konnten aber meist auch nichts ausrichten. So ist der Markt kaputt gegangen und der einzige Hersteller eines wirksamen Gegengifts hat die Produktion 2014 eingestellt.

Jetzt will die WHO für Abhilfe sorgen. Zum einen hat sie Schlangenbisse auf die Liste der vergessenen tropischen Krankheiten gesetzt. Damit soll die Aufmerksamkeit dafür erhöht werden. Im besten Fall machen reiche Länder dann Geld locker, um Lösungen zu finden. Außerdem arbeitet die WHO an Richtlinien für die sichere Produktion wirksamer Mittel und lässt jetzt auch selbst Mittel testen. Die Hoffnung ist, dass die Skepsis in der Bevölkerung überwunden wird und die Produktion anläuft, sobald die WHO Mittel mit ihrem Gütestempel versieht.