Menschen mit langen Haaren kennen das vor allem im Winter, wenn wieder Schal getragen wird: Da dauert das Kämmen länger als sonst.

Es gibt aber Menschen, die haben so zerzauste Haare, da hat keine Bürste eine Chance. Das so genannte Struwwelpeter-Syndrom wurde in den 1970er Jahren das erste Mal beschrieben. Humangenetiker aus Bonn haben jetzt die Gene ausgemacht, die dafür verantwortlich sind. Bei den drei Genen handelt es sich um solche, die an der Haarbildung mitwirken. Wurden diese bei Mäusen verändert, bekamen die auch Fellanomalien. Die Wissenschaftler haben zumindest eine kleine gute Nachricht, für Menschen, die darunter leiden: Der Gendefekt macht sich nur bei den Haaren bemerkbar, sonst hat er keine gesundheitlichen Folgen.

Vom Struwwelpeter-Syndrom sind seit den 70er Jahren nur wenige hundert Fälle bekannt. Die Wissenschaftler gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus, weil die Betroffenen selten wegen verknoteter Haare zum Arzt gehen.