Rap ist bei Studenten eher was für die Freizeit - stimmt nicht!

Das zeigt das Beispiel von Harvard-Student Obasi Shaw, der diese Woche seinen Abschluss macht. Als Abschlussarbeit hat er ein Rap-Album mit dem Titel Liminal Minds abgegeben und dafür im Fach Englisch die zweitbeste mögliche Note bekommen. Thematisch geht es unter anderem um die Probleme von Schwarzen in den USA.

Wie die Harvard Gazette schreibt, haben in dem Fach schon öfter Studenten kreative Abschlussarbeiten abgegeben, ein Rap-Album war aber noch nie dabei. Dabei wird Rap zu Unrecht nicht als Hochkultur angesehen, findet der Student aus Atlanta. Er argumentiert, dass sich moderner Rap gar nicht so sehr von alter englischer Poesie unterscheidet. Bei seinem Album hat er sich von den Canterbury Tales inspirieren lassen, das sind englische Erzählungen aus dem 14. Jahrhundert. Und von US-Rappern - einerseits von christlichen Rappern, die Shaw in seiner Jugend hörte, andererseits auch von bekannteren Rappern wie Kendrick Lamar. Der Student will aber nach seinem Abschluss selbst keine Musikkarriere machen, sondern plant erst mal ein Praktikum bei einer Software-Firma.