Bei Gefahr die große Schwester rufen - das ist eine Taktik von afrikanischen Ameisen.

Wenn sie etwa auf Beutezügen von Termiten verletzt werden, können sie Artgenossinnen rufen. Das haben Tierökologen der Universität Würzburg herausgefunden. Nach den Forscherangaben im Fachmagazin Science Advances ist es das erste Mal, dass bei wirbellosen Tieren ein Helferverhalten gegenüber Verletzten beobachtet wurde.

Genauer funktioniert das so: Ein im Kampf verletztes Tier alarmiert die anderen Ameisen, indem es chemische Signalstoffe über eine Drüse absondert. Daraufhin läuft eine Rettungskette an, damit die verletzte Ameise zurück ins Nest gebracht und dort verarztet werden kann.

Jenny Rieger, Nachrichtenredakteurin DRadio Wissen
"Die Würzburger Forscher haben beobachtet, wie die Ameisen die Verletzten im Nest verarzten und Termiten entfernen, die sich festgebissen haben."


Die Biologen haben die Matabele-Ameise südlich der Sahara mehrere Jahre beobachtet. Sie sagen: Der Aufwand, sich um die verletzten Tiere zu kümmern, zahlt sich aus. Ohne Rettungsaktionen wären die Ameisenkolonien um mehr als ein Viertel kleiner.