Ein Loch im Boden - das war für viele Menschen im Mittelalter in Europa schon alles, wenn es um Toiletten ging.

Anders bei den Augustiner-Mönchen im britischen Cambridge: Sie hatten extra Räume für ihre Klos und sogar fließendes Wasser zum Händewaschen. Trotzdem hatten sie wohl viel häufiger Würmer im Darm als die übrige Stadtbevölkerung von Cambridge. Ein Archäologie-Team hat bei den Überresten toter Mönche aus dem 13. und 14. Jahrhundert doppelt so oft Eier von Würmern nachgewiesen wie in Überresten auf dem Friedhof der Stadtbevölkerung.

Die Forschenden vermuten, dass die Mönche sich an den Fäkalien aus ihren Latrinen infizierten, die sie als Dünger im Klostergarten verwendeten - und dass sie nicht wussten, dass Würmer übertragbar sind. Ohne dieses Wissen konnten die besseren hygienischen Verhältnisse in den Latrinen nicht dabei helfen, sich vor Wurminfektionen zu schützen.