Das Icarus-Projekt soll völlig neue Erkenntnisse über das Verhalten von Tieren liefern.

Heute geht es nach 16 Jahren Vorbereitung in die entscheidende Phase. Icarus ist ein satellitengestütztes System zur Beobachtung kleiner Tiere wie zum Beispiel Vögel, Fledermäuse oder Wasserschildkröten. Um 18 Uhr deutscher Zeit sollen zwei russische Kosmonauten an der Hülle der Internationalen Raumstation ISS eine Antenne montieren. Sie soll die Bewegungen von Tieren erfassen, die vorher einen Mini-Sender bekommen haben. Die Resultate werden in der frei zugänglichen Datenbank MoveBank veröffentlicht.

Die Forscher hoffen zum Beispiel, dass sie mehr lernen über Wanderungen von Zugvögeln, über die Ausbreitung von Krankheiten oder wie Tiere auf den Klimawandel reagieren. Icarus soll aber auch als Frühwarnsystem für Naturkatastrophen wie Erdbeben und Vulkanausbrüche dienen. Tiere werden vor solchen Ereignissen oft unruhig und diesen siebten Sinn wollen die Forscher nutzen. Das Projekt ist eine deutsch-russische Kooperation und wird geleitet vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell.