In den USA hat es den größten Masern-Ausbruch seit mehr als zwei Jahrzehnten gegeben, und das obwohl die Krankheit zwischenzeitlich im Land ausgerottet war.

Fachleute sehen fehlende Impfbereitschaft als eine der Ursachen. Forschende mehrerer Universitäten haben sich jetzt angesehen, wie das Thema Impfen in Werbeanzeigen bei Facebook behandelt wird. Die Forschenden schreiben im Journal Vaccine, dass eine kleine Gruppe von Impfgegnern erfolgreich Werbung auf Facebook geschaltet hat. Die Versuche des sozialen Netzwerks, für Transparenz zu sorgen, haben dann dazu geführt, dass nicht nur Anzeigen von Impfgegnern entfernt wurden, sondern auch solche, die für Impfungen warben und versuchten, den wissenschaftlichen Forschungsstand wiederzugeben. Grund ist, dass Facebook Anzeigen zum Thema Impfen als politisch einordnet. Dadurch greifen andere Spielregeln beim Anzeigen-Schalten. Die beherrschten professionalisierte Impfgegner, die viele Anzeigen schalten, offenbar besser, und weniger ihrer Anzeigen wurden gesperrt.

Forschenden sagen dazu, dass Facebook das Framing der Impfgegner übernehme, nämlich dass das Thema Impfen politisch sei. Dabei gebe es einen klaren gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Konsens, dass Impfen nötig ist. Die Weltgesundheitsorganisation sieht fehlende Impfbereitschaft als eine der größten Gesundheitsbedrohungen unserer Zeit an.