Nutrias wurden vor fast 150 Jahren wegen ihres Pelzes aus Südamerika nach Deutschland geholt und auf Farmen gezüchtet. Mittlerweile sind die Nagetiere im ganzen Land verbreitet - und bedrohen das ökologische Gleichgewicht.

Einen Beleg für die Ausbreitung der Nutrias liefert der aktuelle Wildjahresbericht. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes wurden in der vergangenen Jagdsaison von April 2020 bis März 2021 zum ersten Mal mehr als 100.000 Nutrias erlegt - 57 Mal mehr als vor 20 Jahren. Für die starke Vermehrung nennt der Jagdverband vor allem zwei Gründe: Durch den Klimawandel werden die Winter milder und die Tiere würden oft von Menschen gefüttert.

Nach Angaben des Verbandes kommen Nutrias mittlerweile überall in Deutschland vor - besonders aber im Nordwesten. Problematisch ist ihre Ausbreitung, weil die meterlangen Höhlensysteme der Nutrias die Stabilität von Deichen und Dämmen gefährden. Außerdem vernichten die Pflanzenfresser große Schilf-Flächen und damit den Lebensraum anderer Arten wie Vögeln.

Auch andere invasive Arten haben sich laut Jagdverband stark ausgebreitet, vor allem der Waschbär und der Marderhund.