Ein Parasit gibt Wölfen offenbar eine Art Karriere-Kick.

Er macht sie aggressiver und dadurch schaffen sie es eher, zum Anführer eines Rudels zu werden. Das schreiben Forschende in der Fachzeitschrift Nature Communications Biology. Dabei geht es um eine Infektion mit Toxoplasmose. Schon für viele Tierarten ist bekannt, dass dieser Neuroparasit das typische Verhalten stark verändert. Jetzt haben Fachleute aus den USA das bei Grauwölfen genauer untersucht und festgestellt: Die Tiere, die Toxoplasmose haben, wurden mit einer 46 mal größeren Wahrscheinlichkeit Rudelführer.

Risikoreicheres Verhalten nach Infektion

Die Daten sammelten die Biologen zwischen 1995 und 2020 im Yellowstone-Nationalpark. Sie nahmen auch Blutproben von fast 230 Tieren und untersuchten sie auf Antikörper gegen den Erreger. Dabei sah das Team, dass sich infizierte Wölfe risikoreicher verhielten. Für den Parasiten hat das den Vorteil, dass er sich stärker ausbreiten kann.

Ob Toxoplasmose auch beim Menschen das Verhalten ändert, wird in der Wissenschaft diskutiert. Es gibt aber Hinweise auf rücksichtsloseres Verhalten im Straßenverkehr, mehr Drang zum Unternehmertum und einen Zusammenhang zu Jähzorn.