In Kenia versuchen Eltern ihre Töchter möglichst lange in der Schule zu halten, indem sie ihnen die Pille geben.

Hintergrund ist die hohe Zahl von Teenagerschwangerschaften in dem ostafrikanischen Land. Wie die BBC berichtet, hat dort jedes fünfte Mädchen zwischen 15 und 19 schon ein Kind oder ist schwanger. Eine Erfassung der Schwangerschaften jüngerer Mädchen gibt es nicht. Bekannt ist aber, dass jedes Jahr zwischen 10.000 und 13.000 junge Frauen wegen des Nachwuches aus der Schule ausscheiden. Zwar hatte die Regierung vor einigen Jahren ein Gesetz verabschiedet, das den Wiedereinstag nach der Geburt festschreiben sollte, das wird aber kaum umgesetzt. Die Eltern scheinen in der Pille eine Lösung zu sehen.

Eine Krankenschwester sagte gegenüber der BBC, dass rund zehn Prozent der Mädchen, die Verhütungsmittel verschrieben bekämen, unter 14 seien. Zielführender wäre es ihrer Meinung nach aber, Kondome zu benutzen, weil die Jugendlichen dann auch gegen HIV geschützt wären. Ruanda geht einen anderen Weg: Dort wurde der Aufklärungsunterricht an Schulen deutlich ausgebaut.