Bioplastik oder Biokunststoff wird gern als umwelt- oder klimafreundlich verkauft.

Allerdings trifft das zumindest kurzfristig nicht zu. Das zeigt auch eine Computeranalyse der Uni Bonn. Die Forscherinnen und Forscher haben die Auswirkungen durchgerechnet, wenn der Bioplastikanteil bei den wichtigsten Produzenten weltweit auf fünf Prozent steigen würde.

Besser Plastik vermeiden und recyceln

Das Ergebnis ist, dass das Klima nicht viel davon hätte. Denn, klar, ein höherer Bioplastikanteil würde CO2-Emissionen einsparen - eben weil weniger konventionelles Plastik hergestellt wird. Aber: Bioplastik wird aus Mais, Weizen oder Zuckerrohr gemacht. Und diese Pflanzen brauchen Anbauflächen. Dafür müsste Wald gerodet werden, der aber deutlich mehr CO2 binden kann, als solche Nutzpflanzen. Kurzfristig würde der CO2-Ausstoß dadurch sogar steigen. Erst nach mehr als 20 Jahren wäre die Bilanz positiv. Die Wissenschaftler sagen: Besser ist weniger Plastik und 100 Prozent Recycling.