In Madrid läuft die Uno-Klimakonferenz, das Jahr der großen Klimaschutzproteste geht zu Ende, trotzdem steigen die CO2-Emissionen weiter.

Das zeigen Berechnungen des Global Carbon Project. Weltweit wird in diesem Jahr wohl 0,6 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als im Vorjahr. Allerdings ist das Plus kleiner als zuvor. Letztes Jahr waren es plus 2,1 Prozent. Trotzdem: Solange die Emissionen ansteigen, wird die Erderwärmung nicht begrenzt. Dem neuen Bericht zufolge werden weiter mehr Erdöl und Erdgas genutzt, nur die Emissionen aus der Kohlenutzung sind leicht zurückgegangen. Um die Erderwärmung wirklich zu begrenzen, müssten wir den CO2-Ausstoß auf Null bringen. Das hieße aber auch, dass weniger Dinge hergestellt werden und weniger konsumiert werden müsste.

Kathrin Sielker, Deutschlandfunk Nova Wissensnachrichten
"Viele konsumieren munter weiter, obwohl das alles Müll verursacht und Emissionen bei der Herstellung. Und Industrie, Wirtschaft und Politik ticken da ganz ähnlich egoistisch wie wir."

Die Ergebnisse wurden unter anderem im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

Das Uno-Umweltprogramm hatte letzte Woche verlangt, die weltweiten Treibhausgas-Emissionen bis 2030 jährlich um mehr als sieben Prozent zurückzufahren. Sonst werde das im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel verpasst, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Geht es weiter wie bisher, dürfte es zwischen drei und vier Grad wärmer werden, mit katastrophalen Folgen.