Der Klimawandel verlangt den Tieren einiges ab - gut, wer so flexibel ist, wie das Spitzbergen-Ren.

Das ist eine Unterart der Rentiere, die kleiner und runder und nur auf der Insel Spitzbergen im arktischen Ozean zu finden sind. Ein Wissenschafts-Team angeführt von Biologen aus Norwegen hat beobachtet, dass sich die Tiere an die wärmeren Winter anpassen, indem sie Seetang essen.

Seit einigen Jahren führen die wärmeren Winter dazu, dass es mehr regnet als schneit. Wenn der Regen auf die Schneedecke fällt, bildet sich eine Eiskruste. Die verhindert, dass die Spitzbergen-Rene an das Tundra-Gras rankommen, das sonst unter der Schneedecke ihre Hauptnahrungsquelle ist. Die Forschenden haben den Kot der Tiere untersucht und ihre Beobachtung bestätigt: Vor allem die Populationen, die nah an der Küste leben, ergänzen ihren Speiseplan jetzt mit Seetang. Auch wenn ihnen das Probleme macht, denn viele der Tiere hatten Durchfall, vermutlich wegen des hohen Salzgehalts im Seetang. Die Biologen sehen das aber prinzipiell positiv: Das Spitzbergen-Ren passt sich schnell an, was ihm sehr wahrscheinlich das Überleben sichert.