In den Liebesbriefen anderer Leute lesen - das geht, im Liebesbriefarchiv mehrerer deutscher Unis.

Das Archiv gibt es seit 1997 und wurde auch von der Bundesregierung gefördert. Inzwischen haben sich mehr als 40.000 Liebesbotschaften angesammelt, aus mehr als 300 Jahren. Der älteste Brief stammt von 1715, der neueste aus dem letzten Jahr.

Mit denen beschäftigen sich nicht nur Forschende aus Koblenz und Darmstadt, sondern auch Laien, die Lust haben beim Forschen mitzuhelfen. Auch dank ihrer Unterstützung sind inzwischen 6000 der Briefe digitalisiert und im Wortlaut durchsuchbar. Dabei zeigt sich unter anderem: Es sind traditionell eher die Männer gewesen, die Liebesbriefe schreiben, und sie drücken ihr Begehren deutlicher aus als Frauen.

Forschungsprojekt "Gruß & Kuss"

Liebesbrief-Interessierte treffen sich regelmäßig zu einem Stammtisch, um über die Botschaften zu sprechen. Die Liebesbriefforschung wird zurzeit noch vom Bundesforschungsministerium finanziert. Im März geht das Forschungsprojekt "Gruß & Kuss" zu Ende. Die Sprachwissenschaftlerin Eva Wyss, die das Archiv auch gegründet hat, sucht nach neuen Geldgebern für die weitere Erforschung der Liebesbriefe.