Alpen, Helgoland, Arktis - überall ist Mikroplastik im Schnee.

Selbst in entlegenen Gegenden wie der Arktis enthält Schnee inzwischen viel Mikroplastik. Das zeigen Untersuchungen eines Forschungsteams vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Es hat winzige Kunststoffteilchen nachgewiesen in Schneeproben aus Bremen, Helgoland, aus den bayerischen und schweizerischen Alpen und der Arktis. Besonders viel Mikroplastik war in der Probe aus Bayern vom Rand einer Landstraße: In einem Liter Wasser aus geschmolzenem Schnee fand das Team mehr als 150.000 Teilchen Plastik. Sie bestanden vor allem aus Kautschuk und stammen vermutlich aus dem Abrieb von Autoreifen.

In der Arktis waren es immer noch mehr als 14.000 Teilchen pro Liter.

Ann-Kathrin Horn, Deutschlandfunk Nova Nachrichten
"Dass die Forschenden so viele Teilchen gefunden haben, liegt auch daran, dass sie auch die winzigsten Teilchen sichtbar machen konnten. Zum Teil waren sie 0,01 Millimeter klein."

Das Team vermutet, dass sich das Mikroplastik in der Luft bis in die Arktis ausbreitet, so ähnlich wie das auch mit Blütenpollen passiert. Die Teilchen werden dann vermutlich mit den Schneeflocken zusammen aus der Luft ausgewaschen. Wie das genau funktioniert, ist aber offenbar noch wenig erforscht. Auch solche kleinsten Teilchen Mikroplastik (fünf Millimeter bis 0,011 Millimeter) wurden selten untersucht.

Seine Schneeanalysen stellt das Team in der Fachzeitschrift Science Advances vor.