Die #MeToo-Bewegung soll Frauen dabei helfen, über sexuelle Übergriffe zu sprechen, sie öffentlich zu machen - und ihnen damit mehr Macht geben, auch über die Täter.

Aber darin unterstützt die Medienberichterstattung die Frauen oft nicht. Das hat ein Forschungsteam der US-Uni Carnegie Mellon in Pittsburgh festgestellt. Für ihre Studie haben die Forscher*innen englischsprachige Berichte von mehr als 1.500 Online-Medien analysiert. Ingesamt waren das mehr als 27.000 Artikel. Dabei zeigte sich, dass zwar generell mitfühlend berichtet wurde über Frauen, die sexuelle Übergriffe öffentlich gemacht hatten. Aber trotzdem wurden sie weniger stark und aktiv dargestellt als die mutmaßlichen Täter. Obwohl sie ja gezielt selbst mit den Übergriffen an die Öffentlichkeit gegangen waren.

Das zeigt laut den Forscher*innen, dass auch in einem scheinbar positiven Bericht eine Voreingenommenheit mitschwingen kann, verschleiert und auch unbewusst. Ziel ihrer Studie war, Analysehilfen für solches Framing zu erstellen. Dabei werden zum Beispiel Verben ganz genau analysiert, um ihre Bedeutung und mögliche andere Assoziationen zu verstehen.

Am Positivsten wurden in den untersuchten #MeToo-Berichten übrigens nicht die direkt Beteiligten dargestellt, sondern andere Aktivisten, Journalisten oder Promis wie Oprah Winfrey.

Die Forscher*innen haben ihre Studienergebnisse auf einer Fachtagung vorgestellt.