Operationen, die eigentlich gar nicht nötig wären.

Das passiert anscheinend häufiger als man denkt. Ein internationales Team aus fast 30 Medizinern und Experten hat sich Studien aus der ganzen Welt zur Behandlung von Patienten angeschaut. Ihr Ergebnis: Ein Viertel der Knie-OPs in Spanien ist unnötig - genauso wie bis zu 70 Prozent der Gebärmutter-Entfernungen in den USA. Außerdem bekommen ihren Erkenntnissen nach mehr als die Hälfte der Patienten in China die falschen Antibiotika verschrieben. Als Gründe dafür nennen die Wissenschaftler unter anderem Wettbewerbsdruck und Profitgier.

Die Studie zeigt aber auch: Nicht nur eine Überbehandlung ist ein Problem, sondern auch das Gegenteil - dass Patienten also teilweise nicht ausreichend genug behandelt werden. Beides kann nach Ansicht der Forscher übrigens im gleichen Land und sogar in der gleichen Klinik vorkommen. Die Studie ist im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht worden.