Der Placebo-Effekt kann starke Schmerzen lindern, gegen Parkinson-Symptome helfen und sogar einen Rausch ganz ohne Drogen erreichen.

Und das auch, wenn die Patienten wissen, dass sie gar keine echte Medizin bekommen. Frühere Studien haben schon nachgewiesen, dass dabei Veränderungen im Gehirn der Probanden nachweisbar sind. Welche das sind und warum es dazu kommt, war bisher nicht klar.

Veränderungen in den Proteinen

Das hat jetzt ein Team der LMU München in einem Experiment untersucht. Sie haben beobachtet, dass sich bei einer Placebo-Behandlung gegen Übelkeit auch die Proteine verändern, die der Körper ausschüttet. Im Blut der Probanden gab es messbare Veränderungen bei 74 Proteinen. Damit haben die Forschenden laut der Studie bewiesen, dass der Placebo-Effekt mehr ist als reine Psychologie oder subjektives Empfinden.

Placebo-Effekt nutzbar machen

Das Ergebnis könnte auch bei Medikamententests helfen. Dabei macht der Placebo-Effekt oft bis zu 30 Prozent der Wirkung aus, was eine Einschätzung der tatsächlichen Effekte des Wirkstoffs erschwert. Laut den Forschenden könnten spezielle Tests im Vorfeld helfen, das Ausmaß des Placebo-Effekts einzuschätzen.