Menstruationscups sind genauso effektiv wie Binden oder Tampons - oder sogar besser.

Das berichtet ein internationales Team von Forscherinnen im Fachmagazin The Lancet Public Health. Die Studie ist die erste umfassende zu den noch nicht so weit verbreiteten Menstruationscups oder -tassen. Das sind kleine Kelche aus medizinischem Silikon, Gummi oder Latex, die in die Vagina eingeführt werden, dort das Blut auffangen und nach vier bis zwölf Stunden geleert werden. Die aktuelle Studie wertete 43 Untersuchungen aus, mit den Aussagen von mehr als 3000 Frauen aus Industrie- und Entwicklungsländern.

Dabei zeigten sich keine Hinweise darauf, dass die Cups bei entsprechender Hygiene ein höheres Infektionsrisiko aufweisen als Tampons oder Binden. Zwar ist die Anschaffung erstmal teurer, aber die Menstruationstassen können bis zu zehn Jahre lang wiederverwendet werden. Die Handhabung müsse über mehrere Zyklen geübt werden, schreiben die Forscherinnen. Aber dann seien die Cups eine sichere Wahl.

Tobias Jobke, Deutschlandfunk Nova Wissensnachrichten
Das Konzept existiert schon mindestens seit den 1930er Jahren, allerdings gab es lange kaum Interesse daran. Erst in den letzten Jahren wurden Menstruationscups stärker vermarktet.

Die Cups könnten vor allem in Entwicklungsländern von Nutzen sein, wo Mädchen und Frauen oft keinen guten Zugang zu Hygieneprodukten haben oder angefeindet werden, wenn sie ihre Periode nicht verbergen können. Allerdings sind sie dort oft sehr teurer. Laut den Forscherinnen kosteten sie dort zum Teil bis zu 40 Dollar.