Immer mehr Menschen in Industriestaaten sind übergewichtig.

Das liegt laut dem gängigen Energie-Bilanz-Modell an zu vielen Kalorien im Essen und zu geringem Kalorienverbrauch. Ein Forschungsteam aus 17 US-Fachleuten sagt jetzt: Dieses Modell kann Übergewicht nicht erklären, denn für den Körper ist Kalorie nicht gleich Kalorie.

Besser geeignet sei ein anderes Modell, das Kohlenhydrat-Insulin-Modell. Das besagt, dass Lebensmittel mit vielen industriell verarbeiteten Kohlenhydraten im Körper für eine hohe Insulinausschüttung sorgen. Das bewirke wiederum, dass der Körper die aufgenommenen Kalorien nicht verbrennt, sondern als Fettgewebe einlagert.

Diese Annahme gibt es schon seit den 1990er Jahren, die Forschenden haben nun in ihrer Metastudie die ihrer Ansicht nach wachsende Menge an wissenschaftlichen Belegen dafür zusammengetragen. Sie meinen, vor allem in den USA hätten die Empfehlungen, mit fett- und kalorienarmem Essen abzunehmen, offensichtlich nichts gebracht, denn die Diät-Produkte enthielten oft viele „schlechte Kohlenhydrate". Stattdessen sollten die Menschen auf weniger und weniger stark verarbeitete Kohlenhydrate setzen.