Ein Gasleck ist nie gut...

In der Nordsee gibt es mehrere solcher Gaslecks - und die setzen mehr Methangas frei als bisher angenommen. Das haben Forschende des Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel herausgefunden.

Viele dieser Lecks sind natürlichen Ursprungs, vor allem entlang der Küsten. Die Forschenden haben aber nachgewiesen, dass viel Methangas in der Nähe von alten Bohrlöchern austritt. Die sind zwar durch einen Betonpfropfen verschlossen, aber die früheren Bohrungen haben Risse und Löcher im Untergrund erzeugt, durch die das Methangas austreten kann.

17.000 Tonnen Methan pro Jahr

Dadurch gelangen laut der Studie jährlich tausende Tonnen Methan in die Nordsee und zu großen Teilen letztendlich auch in die Atmosphäre. Nach Angaben der Forschenden sind es in der gesamten Nordsee bis zu 17.000 Tonnen Methan pro Jahr.

Und möglicherweise nicht nur da: Laut dem Wissenschafts-Team wird in der Nordsee erst seit 1950 Gas gefördert. Deshalb wurden beim Abdichten der stillgelegten Bohrlöcher moderne Vorschriften erfüllt. Bei älteren Anlagen, zum Beispiel in Kalifornien, sei das nicht so. Hinzu kommt, dass auch bei bestehenden Bohrlöchern viel Methan austritt.

Methan ist ein Treibhausgas und hat einen 25-mal so starken Effekt auf die Erderwärmung wie Kohlendioxid. Weltweit hat sich der Anstieg der Methan-Konzentration in der Atmosphäre seit 2014 verdoppelt.