Auf unserer Zunge ist richtig was los - da wimmelt's nur so von Mikroben aller Art. Wenn man aber genauer hinschaut, wuseln die nicht alle durcheinander, sondern es herrscht schon eine gewisse Ordnung.

Ein Forschungsteam aus den USA hat die Zungen von gut 20 Freiwilligen abgeschabt. Die verschiedenen Bakteriengruppen wurden dann zum Leuchten gebracht. Dadurch konnten die Forschenden sehen, dass die Bakterien in Schichten zusammenklumpen. Unter dem Mikroskop ergab das eine Art Mikroben-Regenbogen. Direkt auf der Oberfläche der Zunge wuchsen Actinomyces-Bakterien, die auch Entzündungen verursachen können. Dann kam eine Schicht aus anderen Bakterien und schließlich eine dünne Kruste Streptokokken, die Atemwegserkrankungen verursachen können. Das Team vermutet, dass die Bakterienarten voneinander profitieren, in dem sie Nährstoffe austauschen oder Hemmstoffe im Mund kaputtmachen.

Allerdings finden sich in unserem Mund auch viele nützliche Bakterien, die schon mal beim Vorverdauen helfen oder den Platz für schädliche Keime blockieren.